Elektro, Gas, Benzin, Diesel und Hybrid: Welcher dieser Kraftstoffe hat die beste CO2-Bilanz?

Der ADAC hat erstmals die umfassende CO2-Bilanz aller Antriebsarten von Pkw in einer großen Untersuchung verglichen. Das Ergebnis: Es gibt keinen Antrieb, der generell die beste Klimabilanz aufweist. Und: Das Elektroauto ist nicht immer besonders klimafreundlich!

Die Bundesregierung beschloss die CO2-Emissionen bis 2050 um 80 bis 95 Prozent zu senken. Um dieses Langzeitziel zu erreichen, setzt die Politik – und inzwischen auch immer mehr Fahrzeughersteller – auf Elektrofahrzeuge, die im Gegensatz zu Autos mit Verbrennungsmotoren lokal emissionsfrei fahren können. Doch ist das wirklich umweltfreundlich? Denn beim Bau des Autos, der Batterieher­stellung oder Stromerzeugung entstehen ebenfalls CO2-Emissionen. CO2-Bilanz der Kraftstoffe

Der ADAC tat sich mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg zusammen, um die Daten der gängigen Antriebstechniken zu sammeln und auszuwerten. Dabei wurde zur Ermittlung der "besten" CO2-Bilanz der gesamte Lebenszyklus der Antriebstechnik betrachtet. 

Das Ergebnis der CO2-Bilanz:

Bei den großen Autos zeigt der Diesel mit 33.000 kg CO2 nach 150.000 km (= 219 g CO2/km) die mit Abstand beste CO2-Bilanz. Vergessen darf man hierbei aber nicht, dass der Feinstaub es tatsächlich umweltunfreundlich macht. Das Elektroauto (277 g CO2/km) schneidet wegen der großen Batterie (mehr CO2 bei der Produktion) und dem hohen Strom­verbrauch schlechter ab. Erst mit Nutzung von 100 Prozent regenerativem Strom wäre die Bilanz besser.

In der Kompaktklasse hat das Elektroauto auch bei Nutzung des deutschen Strommix mit 150 g CO2/km bei 150.000 km Laufleistung die beste CO2-Bilanz, knapp vor dem Plug-in-Hybrid und Hybrid. Erdgas (174 g/km), Diesel (186 g/km) und Autogas (188 g/km) folgen! Der inzwischen meistverkaufte Benzinmotor hat mit 201 g CO2/km die schlechteste Ökobilanz der gängigen Antriebsarten, die in dieser Fahrzeugklasse zu kaufen sind.

Nicht gut fürs Klima: Elektroauto als Zweit- bzw. Stadtfahrzeug.

Wird ein Kleinwagen mit wenig Laufleistung als Zweitwagen genutzt (Lebenszyklus: 50.000 km), lohnt sich die E-Variante aktuell in der Ökobilanz nie. Gegenüber dem Benziner läge der Amortisationspunkt bei 80.000 km und gegenüber dem Erdgas (CNG) bei 71.000 km.

Die Berechnungen der ADAC-Ökobilanz beweisen aber auch: Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren haben noch ein großes Potenzial. Weitere Maßnahmen zur Kraftstoffreduzierung, wie innermotorische Optimierungen oder Hybridisierung, sowie der Einsatz von Erdgas und synthetischen, treibhausneutralen Kraftstoffen wie Synfuel oder E-Diesel können die Emissionen der Kraftstoffbereitstellung (Well-to-Tank) oder Fahrzeugnutzung (Tank-to-Wheel) weiter reduzieren.

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Quelle: ADAC

 

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