Die Bundesregierung will Gas auch künftig als alternativen Kraftstoff steuerlich fördern. Beim 6. Berliner Automobildialog des Kfz-Gewerbes kündigte Michael Meister, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesfinanzministeriums an, dass die steuerliche Förderung auch über das Jahr 2018 hinaus erhalten bleibe.
Laut Meister befindet sich derzeit ein entsprechender Gesetzesvorschlag in der Ressort- und Verbändeabstimmung. Dieser sieht vor, dass Flüssiggas bis 2021 und Erdgas bis 2024 weiter steuerlich unterstützt wird. Dabei sei jeweils eine Degressionsregelung (bei Flüssiggas ab 2019 und bei Erdgas ab 2022) vorgesehen, die zum schrittweisen Abschmelzen der Förderhöhe führen werde.
Diese Ankündigung nahmen die Vertreter der Gaswirtschaft mit gemischten Gefühlen auf. Sowohl Norbert Azuma-Dicke von Zukunft Erdgas e.V. als auch Andreas Stücke, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Verbands Flüssiggas, begrüßten grundsätzlich die Aussagen, hätten sich aber einen längeren Zeitraum der steuerlichen Förderung gewünscht. Denn die ökologischen Vorteile dieser regenerativen Antriebsarten würden auf der Hand liegen. Zudem verwiesen sie auf die gute Infrastruktur: Für die derzeit rund 580.000 gasbetriebenen Fahrzeuge auf deutschen Straßen gibt es 6.000 Tankstellen.
Matthias Heider, Mitglied im Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, setzte sich für einen Wettbewerb verbrauchsarmer Antriebstechnologien beim Fahrzeugantrieb ein, um die jeweiligen ökologischen und ökonomischen Ziele zu erreichen. Dazu sei ein Gesamtkonzept notwendig.
Lisa Paus, Sprecherin für Steuerpolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, fordert ebenfalls ein Gesamtkonzept. Sie plädierte dafür, sich den gesamten Bereich der Energiebesteuerung anzuschauen und dabei auch den Dieselkraftstoff einzubeziehen.
Im Fuhrpark von United Parcel Service (UPS) spielen alternative Antriebe bereits eine wesentliche Rolle. Von weltweit rund 100.000 Lieferfahrzeugen seien rund 7.000 mit alternativen Antrieben ausgerüstet, sagte Lars Purkarthofer von UPS Deutschland. Im Rahmen der CO2-Strategie des Unternehmens sei es das Ziel, mit geeigneten Antriebsarten den vielfältigen Anforderungen des Lieferverkehrs und hier vor allem auch in den Innenstädten gerecht zu werden.
Mit zwölf Modellen sei Opel einer der führenden Anbieter von gasbetriebenen Fahrzeugen, so Benjamin Sokolowski, Leiter der Hauptstadtrepräsentanz von Adam Opel, und halte an dieser Strategie fest. Die in Aussicht gestellte Verlängerung der steuerlichen Gas-Förderung sei ein guter Schritt, um für mehr Planungssicherheit bei den Verbrauchern zu sorgen.
Die Teilnehmer des „Berliner Automobildialogs“ diskutierten unter dem Motto „Mit Vollgas aus der Nische?“ über alternative Antriebe. Mit dem „Berliner Automobildialog“, den ZDK-Geschäftsführer Christoph Konrad initiiert hat, will der ZDK seinen Beitrag zur Diskussion verkehrs- und wirtschaftspolitischer sowie gesellschaftlich relevanter Themen leisten.
Quelle: http://www.kfz-betrieb.vogel.de/verbaendeundpolitik/articles/531303/
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